Sonntag, 19. Februar 2012

Sunny Side Up

Der Frühling kommt. Doch doch. Man muss es nur oft genug sagen, dann glaubt man es irgendwann. Und wenn man dann noch ein selbstgebackenes Brot aus dem Ofen zieht, mit Avokado, Schinken, Tomaten und Spiegelei belegt, und die Picknickdecke auf dem Wohnzimmerboden ausbreitet, dann kommt die Sonne von ganz alleine aus ihrem Winterversteck hervor...


Für alle schwerbeschäftigten Menschen hier das Rezept für das unkomplizierteste Brot das ich kenne: no knead bread.
Für alle englischinteressierten Menschen: no knead bread heisst so, weil man den Teig nicht kneten muss. Man spricht es wie 'no need'.
Für alle brotbackinteressierten Menschen: das no knead bread wird nie so leicht sein wie ein geknetetes Brot, weil sich beim Kneten Glutenstränge entwickeln, die die Luft, die beim Gehen der Hefe entsteht, besser im Brot halten können. Aber es bietet die Möglichkeit, ohne Knetmaschine und ohne grosse Zeitinvestition sehr passables Brot zu produzieren, und das ist schliesslich auch was wert. Noch dazu passt es in seiner Simplizität in mein schon länger nicht mehr erwähntes Nimm-3-KonzeptMehl + Trockenhefe + Olivenöl.

No Knead Bread
400g Weizenmehl (kann auch eine Mischung aus Weizen und Roggen oder Dinkel sein) mit
350g Wasser,
1 1/2 TL Salz,
1/4 TL Trockenhefe und
2 EL Olivenöl in einer Schüssel zu einer homogenen Masse verrühren. Die Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und zwischen 10 und 18 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen. Eine feuerfeste Form mit Deckel (z.b. ein Kochtopf ohne Plastikteile) mit Backpapier auslegen (das Backpapier ist gaaaaanz wichtig, sonst klebt das Brot fest, und glaubt mir, das ist kein Spass..), mit etwas Mehl bestäuben, den gegangenen Teig vorsichtig hineingleiten lassen, auch oben mit etwas Mehl bestäuben, wieder mit Folie abdecken und weitere 1-2 Stunden gehen lassen. Den Ofen auf 260°C aufheizen. Den Deckel auf die Form setzen, den Ofen auf 230°C herunterschalten und die Form auf einen Rost in den Ofen stellen. Das Brot 30 Minuten mit Deckel backen, dann den Deckel abnehmen und weitere 20 Minuten backen. Für eine noch schönere Kruste das Brot jetzt aus der Form stürzen, das Backpapier abziehen und weitere 10 Minuten backen.

Dienstag, 7. Februar 2012

ts ts ts..

.. unmöglich ist das. Einfach ungeheuerlich. Da hat sie plötzlich einen Vollzeitjob, und schon wird wochenlang der Blog vernachlässigt. So kann das nicht weitergehen. 12-Stunden-Schichten sind noch lange kein Grund, plötzlich privat nicht mehr zu kochen. So. Nach dieser sehr verspäteten Neujahrsrede gehen wir doch mal wieder zum Kulinarischen über. Folgendes Rezept habe ich allerdings offen gestanden in der Arbeit gemacht und nicht daheim. Es war mein Beitrag zu einem kleinen Patisserie-internen Wettbewerb, ein Afternoon Tea Pastry für den baldigst auf uns zu kommenden Valentinstag zu kreieren, und es landete auf dem dritten Platz.
Gar nicht so schlecht für den Anfang...


Passionsfrucht-Buttermilch-Törtchen

200 g Passionsfruchtsaft um die Hälfte einreduzieren lassen. Mit
30 g Zucker süssen.
5 g Gelatine in kaltem Wasser einweichen, in den noch heißen Saft einrühren. Ca. 5 mm hoch in eine Silikonform füllen (Wer keine Silikonformen hat, kann auch eine normale Kuchenform oder Ringe verwenden, dann aber mit der Keksschicht unten anfangen). In den Kühlschrank stellen.

250 g Buttermilch mit
50 g Zucker,
1 Prise Vanille und
2 TL Zitronensaft verrühren.
8 g Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
25 g Sekt erhitzen, die Gelatine einrühren bis sie vollständig aufgelöst ist, dann in die Buttermilchmischung einrühren.
140 g Schlagsahne steif schlagen und unter die Buttermilch heben. Die Masse ca 1,5 cm bis 2 cm hoch auf die möglichst noch nicht ganz gelierte Passionsfruchtschicht geben. Wieder zurück in den Kühlschrank stellen.

Für den Boden
150 g dunkle Schokokekse in der Moulinette zerkleinern, mit
65 g zerlassener Butter vermischen und ca. 5 mm hoch auf der noch nicht ganz gelierten Buttermilchschicht verteilen.
Die Silikonform jetzt für einige Stunden in den Froster stellen, um die Törtchen später gut aus der Form herauszubekommen. Wer die Törtchen umgekehrt aufgebaut hat, muss das nicht unbedingt machen, aber auch hier lassen sich die Törtchen gefroren leichter aus ihren Ringen herauslösen.

Für die Schoko-Dekoration mit temperierter Kuvertüre zwei ineinanderliegende Herzen auf ein Backpapier spritzen, aushärten lassen, und vorsichtig in die Maracuja-Schicht stecken.