Mittwoch, 30. Juni 2010

did you know about the tulip tree?


Liriodendron tulipifera heißt er botanisch korrekt, der Tulpenbaum, wie mir ein weiser Landschaftsarchitekt neulich erklärte, als wir an einem Exemplar vorbeispazierten und ich ganz begeistert davon war, dass erstens Tulpen auch auf Bäumen wachsen können und zweitens die Natur dazu in der Lage ist, ein so extremes neon-orange zu produzieren. Auf wikipedia habe ich jetzt erfahren, dass der Tulpenbaum im Nordosten Amerikas zu den wichtigsten Laubbaumarten zählt. Was ich aber in diesem Post eigentlich nur sagen wollte: Ich finde Tulpenbaumblüten wunderschön.

Samstag, 26. Juni 2010

How can it suck? It's with bacon....

Man traut es sich gar nicht auszusprechen, aus Angst, dass sie es hören und wieder verschwinden könnte: Die Sonne scheint! Ich hatte schon fast vergessen, wie sich so ein Sommertag anfühlt... Um die ersten Sonnenstrahlen kulinarisch zu untermalen, kam gestern der Grill zum Einsatz.
Da ich das Prinzip Schaschlik mag, aber kein großer Fan von Paprika, großen Zwiebelstücken und gegrilltem Schweinefleisch bin, habe ich meine eigene Variante entwickelt: Pute, Aubergine, Cocktailtomate, in Bacon eingewickelter Feta.
Die Marinade:
grobes Meersalz, Paprika edelsüß, Cayennepfeffer, Thymian, Oregano und etwas Knoblauch im Mörser zerstoßen, Olivenöl dazugeben und 1 TL Dijon-Senf einrühren. Die Spieße mindestens 2 Stunden darin einlegen.
Zu den Spießen empfehle ich Tomaten-Salsa und Couscous, Rezept dazu gibts ein andermal...


Donnerstag, 24. Juni 2010

proving a point...

Hier, bitte, es geht wirklich schnell. Und schnell weg geht es, wenn es erst mal da ist, auch wieder. So schnell, dass ich ich in der Zwischenzeit zwei weitere backen musste. wollte. sollte. durfte. konnte.
Mischung #1: Dinkelmehl (Typ 630) mit Koriander, Zitronenabrieb und schwarzem Pfeffer.
Mischung #2: Dinkelmehl (Typ 630) mit zerstossenen Lavendelblüten.
Beide in einer kleinen Kastenform gebacken, da muss der Teig nicht so fest sein und das Brot wird saftiger.
Sind sie nicht schön geworden? *stolz*

Noch ein super Tipp: Den Teig am Abend zusammenkneten, einmal gehen lassen, nochmal kneten, in die Kastenform füllen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Morgens nur noch in den vorgeheizten Ofen und in 45 min. gibt es frisches Brot zum Frühstück...

Und damit auch mal ein Brot zu Wort kommt: Bernd-das-Brot

Sonntag, 20. Juni 2010

Ein gutes Mittel gegen schlechtes Wetter: Brot backen.
Es erfordert wenig Arbeitsaufwand und am Ende hat man eine warme, nach frischem Brot duftende Küche, kann sich den verregneten Weg zum nächsten Bäcker sparen und sich statt dessen mit einer Wolldecke und einer Scheibe Butterbrot aufs Sofa verkrümeln und staffelweise Boston Legal kucken.
Weiterer Vorteil: Das Brot-Grundrezept lässt sich unendlich variieren, so dass man nur Trockenhefe und Mehl im Haus haben muss und dann seiner Phantasie freien Lauf lassen kann:
Dinkel-Zucchini-Brot, Karotten-Mandel-Curry-Brot, Haferflocken-Rosinen-Brot, getrocknete-Aprikosen-Pistazien-Brot, Apfel-Walnuß-Brot, Roggen-Koriander-Brot, Buchweizen-Orangen-Brot.
Bei mir gibt es heute nach einem Blick auf die Vorräte: Tomaten-Oregano-BrotBrot-Grundrezept:
500 g Mehl (ich habe heute nur Weizenmehl im Haus, gut schmeckt aber auch Dinkel-, Roggen-, Buchweizen-, oder Vollkornmehl, oder eine Mischung aus mehreren Mehlsorten. Vorsicht bei Dinkel- und Vollkornmehl, der Teig wird schnell klebrig, nicht zu viel Wasser zugeben! Bei Weizenmehl ist 550er besser als 405er.),
1 Päckchen Trockenhefe oder 3/4 eines Würfels mit etwas warmem Wasser angerührte frische Hefe, (erstaunlicherweise gelingt mir dieses Brotrezept immer besser mit Trockenhefe als mit frischer. Praktisch, denn die kann man auf Vorrat kaufen.),
1 TL Zucker und
2 TL Salz mit
ca. 200-300 ml warmem Wasser (je nach Mehlsorte verschieden, lieber erst weniger zugeben, einige Zeit kneten lassen und falls nötig nachgießen)
in der Küchenmaschine mindestens 5 Minuten verkneten.
Etwa 1 Stunde zugedeckt gehen lassen, dann eventuelle sonstige Geschmackszutaten dazugeben (in meinem Fall 1 EL Oregano, 2 EL Tomatenmark und 1 Handvoll kleingeschnittene, kurz in heißes Wasser eingelegte getrocknete Tomaten) und wieder 5 Minuten kneten. Erneut 1 Stunde gehen lassen, noch einmal 5 Minuten kneten, zu einem Laib formen, auf ein Backblech legen und nochmal 30-40 Minuten gehen lassen (dieses letzte Gehen vor dem Backen ist besonders wichtig, je schöner es hier geht, desto leichter und feinporiger wird das Brot). Den Ofen auf 175°C vorheizen und den Laib etwa 40 Minuten backen. Um zu testen, ob das Brot schon durch ist, klopft man auf die Unterseite. So blöd sich das jetzt anhört: Wenn es hohl klingt, ist das Brot fertig.

Duke Special - Our Love Goes Deeper Than This

Duke Special - Diggin' an Early Grave

Als musikalische Untermalung der Brotherstellung empfehle ich heute Duke Special - bitte nur hören, nicht die Videos anschauen, die sind leider weniger gut.

Zu Brot und Sofa empfehle ich Chai von Alnatura mit Milch und Agavendicksaft.

Freitag, 18. Juni 2010

Proudly presenting: Meine Filmfest-Tickets

Dafür steht man doch gerne 45 min an....
Meine Kampfansage an das grauenhafte Wetter: 7 Filme in 5 Tagen.

Dienstag, 15. Juni 2010

Vernissagen

Neulich war ich auf einer Vernissage. So richtig mit Einladung. Als kulturinteressierter Mensch dachte ich, so etwas einmal mitmachen zu müssen. Also schnell die gammeligste Hose die ich besitze angezogen und hingeradelt in den Stadtteil der Reichen und Blondierten. Vor der Galerie: eine leinenhosenundparfümtragende Menschentraube. In der Galerie: noch mehr Menschen, noch mehr Parfüm, keine Luft zum Atmen und durchsichtige Plastikbecher mit Weißwein. Noch was? Ach ja, fast hätte ich vergessen, warum ich hier bin: die Bilder. Fotos, um genau zu sein. Grauenhaft schlechte Fotos, um noch genauer zu sein. Fast bin ich froh um die Hochgestelltehemdkrägenundmokassinträger, die mir den Blick auf die 'Werke' verstellen. Mein verletztes Ästhetikgefühl wankt zum nächsten Weißweinplastikbecher. Vielleicht kann man sich die Fotos ja schöntrinken? Bei der toupierten Dame in Türkis neben mir hat es funktioniert. Sie wirkt ganz verzückt. Überhaupt scheint es hier einige Menschen zu geben, die die Geschmacklosigkeiten an der Wand für Kunst halten. Warum nur? Ein strategisches Ausweichmanöver - die Dame in Türkis hat in der Menge ihren Gatten entdeckt und stürzt mit Küsschen auf ihn zu - befördert mich näher an die Wand, und mein Blick fällt auf eines der dezent platzierten Preisschilder. Mir wird schwindlig von den vielen Nullen, die ich da sehe. Das kann einfach nicht sein. Das muss der Weißwein und die Hitze...- ich schaue nochmal: Tatsächlich. 35.000 €. FünfunddreißigTAUSEND. Benommen fliehe ich auf die Straße. Das ist also das Rezept für Kunst. Man nehme ein Dutzend schlechte Fotos, multipliziere ihre Herstellungskosten mit 1000, und lasse sie bei 40°C Umluft mit einer guten Handvoll Porschefahrern, einigen Zahnarztgattinen und vielen Bechern Weißwein langsam schmoren. Wenn sich alles zu einer zähen, geschmacklosen Sauce verbunden hat, serviere man das Gericht so schnell wie möglich. Denn: Sobald der Weißwein verdunstet ist, wird es übles Aufstoßen verursachen.

Montag, 14. Juni 2010

elderflowerpower

Immer wenn ich eigentlich keine Zeit habe, fange ich an, aufzukochen. So wie am letzten Wochenende. Es gab mit Bacon umwickelte Putenbrust mit Gnocchi und Weißwein-Senf-Sauce, dazu im Ofen gegarten Spargel und zum Nachtisch Erdbeer-Rhabarber-Kompott mit Holunderblüteneis. Fotos gibt es von all dem leider nicht, weil es erstens bei Kerzenschein (viel zu dunkel) und zweitens von hungrigen Menschen (viel zu schnell) verspeist wurde. Statt dessen hier zumindest das Rezept für mein Holunderblüteneis auf Milchbasis:
700 ml Milch
aufkochen,
zwei Handvoll Holunderblüten
und
50 g Zucker
dazugeben, umrühren und 1/2 Stunde ziehen lassen. Wieder erhitzen. In einem Schlagkessel
4 Eigelb
mit
50g Zucker
überm Wasserbad schaumig schlagen, langsam die heiße Milch durch ein Sieb dazugießen und unter stetigem Rühren abbinden (die Masse darf nicht über 80°C heiß werden, sonst gerinnt sie!) Die abgebundene Masse abkühlen lassen, dann
20 ml Wodka
unterrühren und
200 g Schlagsahne
steif schlagen und unter die Masse ziehen. In die Eismaschine geben und ca. 40 min rühren lassen.



Fotos ohne Ende gibt es dafür von der Holunderblüten-Sirup-Produktion, die sich über das gesamte Wochenende erstreckte und deren reicher Ertrag am Ende sogar mich überraschte. Voilà:

Den Sirup mache ich immer eher nach Gefühl, daher sind die Mengenangaben nur grob geschätzt:
zwei Handvoll Holunderblüten mit
1 kg Zucker und
1/2 Päckchen Zitronensäure vermischen, mit
1 l kochendem Wasser übergießen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag durch ein Sieb gießen, aufkochen und kochend heiß in Flaschen abfüllen.


Sehr gut schmeckt der Sirup mit Zitronen- oder Limettensaft vermischt und mit eiskaltem Wasser aufgegossen. Meine neueste Entdeckung: etwas Sirup in ein kühles Bier geben und damit den Sonnenuntergang genießen...



Freitag, 11. Juni 2010

Donnerstag, 10. Juni 2010

Lady Grey


Mein ganzer Stolz: meine kleine Bergamotte, die ich seit letztem Jahr besitze, und die in diesem Jahr schon ganz eifrig Früchte trägt. So eifrig, dass ich schon ein paar entfernen musste, um sie vor Überanstrengung zu bewahren. Diese kleinen unreifen Bergamotten dufteten schon so intensiv, dass ich sie kurzerhand zu einem Sirup verkocht habe - und jetzt jederzeit Speisen und Getränke mit dem charakteristischen Earl-Grey-Geschmack aromatisieren kann.

Da fällt mir wieder ein tolles Rezept für Earl-Grey-Kekse ein, die super zu einem gepflegten Afternoon Tea passen:
200 g Butter
aufkochen und
einige Beutel Earl-Grey-Tee zum Ziehen hineinlegen. Wieder abkühlen lassen und dann mit
300 g Mehl
100 g Puderzucker

2 Eigelb

etwas Zitronenabrieb
und evtl. zur Verstärkung des Aromas
einigen Tropfen Bergamotte-Öl
zu einem Mürbteig verarbeiten. Kühlstellen, dann 1/2 cm dick ausrollen und Kekse ausstechen
(ich habe einen Ausstecher in Form einer kleinen Teekanne, der passt hier natürlich ausgezeichnet) bei 200°C goldbraun backen. Die Kekse schmecken am besten mit einer Zitronensaft-Puderzucker-Glasur.

Mittwoch, 9. Juni 2010

Eine Himbeere macht den Sommer


Himbeeren schmecken nach Sommer. Wie sehr sie das tun, überrascht mich jedesmal aufs Neue. Und was gibt es Schöneres, als ein Frühstück mit Jogurt und frischen Beeren?
Weitere Gründe dafür, öfter mal zur Himbeere zu greifen:
Himbeeren enthalten Antioxidantien, die besonders effektiv freie Radikale im Körper bekämpfen. Auch das in ihnen enthaltene Polyphenol Ellagsäure wirkt krebsvorbeugend. Außerdem haben die in Himbeeren enthaltenen Polyphenole und Flavonoide entzündungshemmende bzw. antibakterielle Wirkung, sind also gut gegen Entzündungen im Mundraum und Hals und senken noch dazu den Cholesterinspiegel.
So, genug mit Wissen geprahlt für heute. Und: ein Hoch auf die Himbeere!!

Dienstag, 8. Juni 2010

Hefeteig part 2


da war doch noch was... genau, die Baguettes. Das Rezept stammt von http://www.rezeptewiki.org/wiki/Baguette und ist nur bedingt weiter zu empfehlen. Optisch war das Ergebnis zwar besser, als ich jemals zu hoffen gewagt hatte, geschmacklich auch einwandfrei (habe die Salzmenge verdoppelt, das kann fast nie schaden...) aber die Kruste war leider etwa viermal so dick wie gewünscht. Bestimmt gut für die Zähne, aber man fühlt sich schon ein wenig wie ein Hund mit einem Dauerknochen. Vielleicht war der Ofen nicht heiß genug? Ich werde daran arbeiten.

Montag, 7. Juni 2010

Ein paar Worte zum Hefeteig

Der gestrige Tag stand ganz im Zeichen der Hefe: erst Frühstück mit frischem Hefezopf, später Picknick mit selbstgemachtem Baguette. (oder heißt es doch selbstgemachter Baguette? Kommt doch schließlich aus dem Französischen und heißt dort 'la baguette'. Ein grammatikalisches Rätsel, das ich seit Jahren zu lösen versuche, aber das nur am Rande...)

Natürlich benötigt man für Hefezopf einen ganz anderen Hefeteig als für Baguette, aber ich habe ja meine wundervolle, einzigartige, und für jegliche Art von Hefeteig unabdingbare KitchenAid, mit deren Hilfe ich - unter Missachtung der Betriebsanleitung, die den Dauerbetrieb stengstens untersagt - eine beträchtliche Menge Teig pro Stunde produzieren kann.
Und ja, der Hefeteig wird einfach hunderttausendmal schöner mit Küchenmaschine, da kann man noch so lange mit der Hand herumkneten. Für besonders unnütz halte ich auch die Knethaken eines Handrührgeräts. Eine blöde Erfindung.
Loblieder auf die KitchenAid werden an anderer Stelle sicher noch folgen, weshalb ich mich jetzt wieder auf meinen Teig konzentriere:


Zum Rezept:
1 Würfel Hefe in
300 ml warmer Milch auflösen, zusammen mit
600 g Mehl

120 g Zucker
4 Eigelb 3 EL Amaretto, 1 TL Salz, etwas Zitronenabrieb und
120 g weicher Butter in die Küchenmaschine geben und mindestens 3 Minuten kneten.

Mit einem Tuch bedeckt 30 Minuten gehen lassen, wieder 3 Minuten kneten und noch einmal 30 Minuten gehen lassen.
Zu zwei Zöpfen formen, auf ein Backblech (mit Backpapier) legen und nochmal 20 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen. Den Zopf mit einer Eigelb-Sahne-Mischung bepinseln und etwa 30 Minuten backen.

Mein Tipp: Den Teig schon am Vorabend machen und in den Kühlschrank stellen, morgens im 35°C warmen Ofen gehen lassen und dann formen.

Wichtig bei Hefeteig:
- ausreichend lange kneten
- ausreichend lange gehen lassen, möglichst in
einem 30-35°C warmen Ofen
- die Milch und auch den Teig nie über 40°C
erhitzen, sonst stirbt die Hefe ab





















Und: meiner Meinung nach schmeckt ein frischer Hefezopf am besten mit gesalzener Butter und einer Scheibe Kochschinken...

Begin the Beguine

Voilà.
Da ist er also. Mein Blog.
Zwei Monate im Verzug mit der Magisterarbeit, draußen strahlendes Wetter, und die Tatsache, dass Blogs eigentlich schon wieder total out sind, haben mich überzeugt, es auch einmal zu versuchen.
Worum es gehen soll: Kochen. Essen. Filme. Literatur. Theater.
All die Dinge, die das Leben schön machen.
Na dann: los.